Wiederbeleben brachliegender Immobilien

Das Wiederbeleben brachliegender Immobilien schafft Arbeitsplätze, reduziert Bodenverbrauch und gibt Österreich seine Schönheit zurück.

Sechs-Punkte-Katalog von ExpertInnen zur Wiederbelebung Österreichs: Investitionszuschuss zur Revitalisierung brachliegender Industrie- und Gewerbeflächen sowie leer stehender Wohnimmobilien bringt ein Plus von 24.000 Vollzeitjahresarbeitsplätzen in zehn Jahren.

Die Österreichische Hagelversicherung als Naturkatastrophenversicherer der Landwirtschaft, der sich schon seit vielen Jahren für den Erhalt unserer Lebensgrundlage Boden in Österreich einsetzt, beauftragte das IHS (Institut für Höhere Studien und wissenschaftliche Forschung Wien) und das KIHS (Kärntner Institut für Höhere Studien und wissenschaftliche Forschung) eine Studie zur Wiederbelebung brachliegender Immobilien zu erstellen, um so das Zubetonieren Österreichs zu verlangsamen. Dafür besteht ein unmittelbarer Anlass, denn der Leerstand nimmt dramatisch zu: Schätzungen des Umweltbundesamtes zufolge stehen rund 50.000 Hektar (75.000 Fußballfelder) an Industrie- und Gewerbeflächen sowie Wohnimmobilien leer. Das entspricht mehr als der Fläche von Wien: 41.400 Hektar. Jährlich kommen 1.100 Hektar (1.650 Fußballfelder) an brachliegenden Standorten dazu.

Aufgrund ihrer Verantwortung für Österreich geht es der Hagelversicherung darum, den Bodenverbrauch zu verlangsamen. „Dazu ist es unter anderem notwendig, einen wirtschaftlichen Anreiz zur Revitalisierung von Brachflächen, die old man walking with a crutch | mieten-buero.atJahr für Jahr mehr werden, zu geben. Das sichert den Erhalt von Wiesen und Äckern für die Nahrungsmittelproduktion und hilft, die Verschandelung der Landschaft in Österreich rückgängig zu machen. Denn Österreich wird gleichzeitig rasant zubetoniert: Die Verbauung von durchschnittlich 20 Hektar (30 Fußballfelder) pro Tag während der letzten 10 Jahre gefährdet die Versorgung Österreichs mit heimischen Lebensmitteln und gleichzeitig den Bestand von 500.000 Arbeitsplätzen rund um die Landwirtschaft“, so der Initiator dieser neuen Studie Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.

Appell an politische Entscheidungsträger

„Die Revitalisierung brachliegender Industrie- und Gewerbeflächen sowie verfallener Häuser in den Dörfern und damit eine Wiederbelebung Österreichs bringt eine mehrfache Dividende“, sagt Weinberger. Einerseits werden positive volkswirtschaftliche Effekte generiert, wertvoller Boden wird geschützt und bleibt für die Produktion von Nahrungsmitteln erhalten. Die Kommunen ersparen sich neue Investitionen in Infrastruktur. Deshalb appellieren Kurt Weinberger und Claus Raidl an die politischen Entscheidungsträger, den vorgestellten Katalog an Maßnahmen zur Eindämmung des Flächenverbrauches konsequent umzusetzen: „Der Boden ist unsere einzige Ressource, mit der Lebensmittel produziert werden können und deshalb ist sein Schutz für die Ernährung der steigenden (Welt-)-Bevölkerung unverzichtbar. Verbauen wir nicht die Zukunft unserer Kinder! Unsere Heimat soll nicht zu einem Land der leer stehenden Industriehallen und Häuser werden sondern Österreich soll auch in Zukunft ein Land der Äcker – zukunftsreich sein. Böden sind unsere Lebensgrundlage. Böden sind Kulturgüter ersten Ranges, sie sind schützenswert und verdienen daher wieder mehr Respekt. Denn sie ernähren uns täglich.“

Fakten zum Bodenverbrauch in Österreich:

Österreich ist Europameister bei der Verbauung von Agrarflächen.

  • Ziel der Österreichischen Nachhaltigkeitsstrategie 2002: Reduktion des Flächenverbrauchs bis 2010 auf 2,5 Hektar (4 Fußballfelder) pro Tag. Dieses Ziel wurde klar verfehlt
  • Täglich werden in Österreich laut Umweltbundesamt im Durchschnitt der letzten 10 Jahre rund 20 Hektar (30 Fußballfelder) wertvolle Wiesen und Äcker für Straßen, Siedlungen, Shopping-Center oder Industriehallen verbaut
  • Österreich verliert jährlich 0,5 % seiner Agrarflächen, d.h. in 200 Jahren gäbe es bei Fortschreiten dieser Entwicklung so gut wie keine Agrarflächen mehr in Österreich
  • In CZ sind es 0,17 % und in Deutschland 0,25 %. Wir verbauen also das Doppelte prozentuell im Jahr als Deutschland
  • Österreich hat mit 1,8 m2 die höchste Supermarktfläche/Kopf (Vgl. Italien: 1,01 m2; Frankreich
    1,23 m2)
  • Österreich hat mit 15 Meter/Kopf das längste Straßennetz (Vgl. Deutschland 7,9 Meter/Kopf; Schweiz 8,1 Meter/Kopf)
  • In Österreich gibt es lt. Umweltbundesamt 50.000 Hektar (75.000 Fußballfelder) brachliegende Industrie- und Gewerbeflächen sowie leer stehende Wohnimmobilien. Jährlich kommen 1.100 Hektar (1.650 Fußballfelder) an brachliegenden Standorten dazu
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